WO 1-2021 2021-02-20
20.2.2021
Wilhelmshöhe Open 2021 abgesagt
„Wir haben es uns nicht leicht gemacht und hatten den Ehrgeiz und die Motivation, die Wilhelmshöhe Open 2021 durchzuführen. Aber nach reiflicher Abwägung aller Umstände müssen wir sie leider auch in diesem Jahr absagen.“ Turnierdirektor Dr. Eberhard Engelmann bedauert es sehr, dass nach dem Corona-bedingten Ausfall der Veranstaltung im Vorjahr auch in diesem Sommer keine Weltranglistenpunkte an der Burgfeldstraße vergeben werden können. Ursprünglich sollte das mit 25.000 US-Dollar plus Hospitality höchstdotierte deutsche Herren-Turnier im Rahmen der ITF World Tennis Tour vom 12. bis 18. Juli beim KTC Bad Wilhelmshöhe 1896 stattfinden.
„Es sind zwar noch fünf Monate bis dahin, doch die mit der Ausrichtung verbundenen Auflagen der International Tennis Federation sind für uns nicht umsetzbar“, erklärt Eberhard Engelmann. Zumal nicht absehbar ist, bis wann sich die Rahmenbedingungen ändern. Die strengen COVID 19-Regularien der ITF, die für die Organisation der Turniere verbindlich sind, bedeuten erheblich mehr Personal, Logistik und Kosten. „Dafür“, so Engelmann, „fehlen uns mit unserem vorwiegend ehrenamtlichen kleinen Team einfach die Kapazitäten.“ Ob im Juli wieder Zuschauer zugelassen werden könnten, weiß zurzeit keiner. Ein Turnier ohne Zuschauer, wie es einige andere Veranstalter mit hohem zusätzlichem Aufwand und vielen Tests durchgeführt haben, steht für die Kasseler nicht zur Debatte. „Natürlich hätten wir gerne den Spielern die Möglichkeit gegeben, bei uns aufzuschlagen. Doch die Wilhelmshöhe Open leben ganz besonders von der Atmosphäre, den vielen Tennisfans während der Woche, dem Miteinander der Stars und Sponsoren“, betont Mediensprecher Michael Küppers, „daran ist jetzt nicht zu denken. Ohne dieses Ambiente macht es einfach keinen Sinn. Ein Turnier mit so genannter Blase entspricht nicht unserer Philosophie.“
Zumal Risiken und Nebenwirkungen auch dann nicht auszuschließen sind, wie jüngste Sportereignisse gezeigt haben.
So fallen die Wilhelmshöhe Open zum zweiten Mal hintereinander wegen der Pandemie aus, zuvor gab es 33 Jahre in Folge Top-Tennis beim KTCW.
„Die Absage ist für uns unumgänglich. Sie stimmt uns sehr traurig, weil unser Club als einer der ältesten Tennisvereine in Deutschland in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag begeht. Wir hatten uns darauf gefreut, das Jubiläum während des Turniers mit unseren Mitgliedern und Sponsoren gebührend und groß zu feiern“, sagt Prof. Dr. Michael Eisfeld, erster Vorsitzender des KTCW.
„Wahrscheinlich werden wir unsere Jubiläumsfeierlichkeiten aber ins nächste Jahr verschieben“, so der Club-Chef, „wir dürfen bei aller Enttäuschung darüber aber nicht vergessen, dass wir in den letzten Monaten im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten das Privileg hatten, weiter spielen zu können.“