news 01-19 5.12.2018
5.12.2018
Wilhelmshöhe Open 2019 mit vielen Neuerungen
Als 1991 die erste tägliche Turnierzeitung im Rahmen der Wilhelmshöher Tennisturniere, damals noch als „Warsteiner Grand Prix“ ausgetragen, erschien, hieß diese Wilhelmshöher Tages-Themen. Kurz „WTT“. Sieben Jahre später fanden erstmals die „Wilhelmshöhe Open“ statt. Leitmotiv: Heute schon die Stars von morgen sehen.
Man könnte meinen, die International Tennis-Federation (ITF) hat immer schon einen besonderen Blick nach Kassel gehabt. Denn ab dem Jahr 2019 installiert sie unterhalb der ATP eine neue „ITF WorldTennisTour“, kurz WTT. Und einer der Werbebotschaften für das neue Format lautet: When the stars of tomorrow come to shine.
Ähnelt doch sehr dem schon lange bestehenden Kasseler Slogan. Für Dr. Eberhard Engelmann, Turnierdirektor der Wilhelmshöhe Open, ist das eine schöne Randnotiz. „Ja, darüber können wir uns doch freuen, dass diese Begriffe jetzt auch international in die Serie Einzug halten“, sagte er im Rahmen eines ersten Pressegespräches zu den Wilhelmshöhe Open im kommenden Jahr.
Für die 22. Wilhelmshöhe Open vom 15. bis 21. Juli 2019 haben die mit der ITF WorldTennisTour einher gehenden Veränderungen bereits Gültigkeit. Die Wilhelmshöhe Open bleiben das mit 25.000 Dollar plus Hospitality höchstdotierte ITF-Herren-Turnier in Deutschland. Die neue Struktur hat allerdings Auswirkungen auf die Weltranglistenpunkte. Gab es bislang 35 ATP-Punkte für den Sieger in Kassel, sind es nun noch 5 Punkte. Dafür gibt es für den Sieger jetzt 225 ITF-Weltranglistenpunkte, für den Finalisten 135 ITF-Punkte (3 ATP-Punkte), für die Halbfinalisten 67 ITF-Punkte (1 ATP-Punkt). Die ATP-Punkte der Spieler aus diesem Jahr werden in das neue ITF-Punktesystem umgerechnet. Die ITF-Punkte gelten künftig als Qualifikationsbasis für die ATP. Die anfänglichen Bedenken der deutschen Turnierveranstalter, die auch beim Treffen im Kasseler IntercityHotel im Sommer geäußert wurden, sind inzwischen ausgeräumt. Auf der Veranstaltertagung in Stuttgart stellte John Lansville seitens der ITF das neue Konzept vor. Etwa 14.000 Tennis-Profis gibt es zurzeit bei den Damen und Herren, die Zahl soll auf jeweils etwa 750 für die ATP- bzw. WTA-Tour verringert werden, denn nur etwa 600 schaffen den so genannten „break even“. Dafür wird im Rahmen der Strukturreform erstmals eine echte Verbindung zwischen Profi- und Junior-Tour geschaffen. „Wir wollen so mehr Spielern ermöglichen, dass sie von ihrem Sport leben können“, erklärte Lansville.
Die Qualifikation wird künftig auf 24 Spieler reduziert (in diesem Jahr gab es in Kassel noch eine 64er-Quali). Die Wilhelmshöhe Open beginnen statt wie bisher mit der Qualifikation am Sonntag nun erst ab Montag - diese Regelung gilt ab 2019 für alle Turniere. Neu: Ein dritter Satz wird im attraktiven Match-Tie-Break entschieden.
„Da es weiterhin Weltranglistenpunkte bei uns gibt, sehen wir den Veränderungen positiv entgegen“, betont Dr. Eberhard Engelmann. Mehr noch: „Wir gehen davon aus, dass sich das Niveau des Feldes noch einmal verbessert, denn es wird nun alles etwas enger. Auch die 24er-Quali wird bestimmt noch stärker besetzt sein“, so der Turnierdirektor.
Aufgrund der aktuellen Grundlage haben die Organisatoren der Wilhelmshöhe Open sich auch entschieden, nicht - wie zwischenzeitlich mal kurz angedacht - auf die Challenger-Ebene zu wechseln. „Wir sind“, erläutert Eberhard Engelmann, „als höchstes deutsches ITF-Turnier bestens aufgestellt und sehen im Rahmen der Turnierreform auch Möglichkeiten, uns in zahreichen Bereichen noch kontinuierlich weiter zu verbessern.“
Die deutsche Turnierlandschaft insgesamt und vor allem die noch bestehende German Masters Series presented by Wilson werden ebenfalls in den kommenden zwei Jahren strukturelle Anpassungen erfahren. Ab 2020 sollen so auch die hochklassigen deutschen ITF-Jugendturniere integriert werden. Zielsetzung: Den gesamten Weg eines Spielers von der Jugend bis zum Übergang auf die WTA- oder ATP-Tour darstellen.
Schon in Vorfreude auf die Wilhelmshöhe Open 2019: KTCW-Clubchef Prof. Dr. Michael Eisfeld (links) und Turnierdirektor Dr. Eberhard Engelmann mit den Plakat-Entwürfen für die 22. Auflage im kommenden Jahr.
Foto: Dieter Schachtschneider