21.07.2017

Böhler und Choinski: Zwei Youngster im Halbfinale

 Perez Lopez06

Da konnte er sich recken und strecken, wie er wollte: Für die Nummer zwei der Setzliste, Enrique Lopez-Perez, ist das Turnier nach seiner Niederlage gegen Youngster Domnik Böhler bereits beendet.Foto: mikü

Er marschiert weiter durchs Turnier: Dominik Böhler, mit einer Wild Card des Deutschen Tennis-Bundes am Start bei den 20. Wilhelmshöhe Open, warf nach seinem Sieg gegen Sebastian Fanselow am Vortag nun auch die Nummer zwei der Setzliste, den Spanier Enrique Lopez-Perez (ATP 250) aus dem Turnier. Damit sorgte der Stuttgarter, diesmal unterstützt von Vater und Trainer Oliver, für die nächste Sensation. Der 21-Jährige kam gut ins Match, doch Mitte des ersten Satzes wurde der hochfavorisierte Madrilene stärker und sicherte sich den Satz mit 6:4. Doch dann gelang ihm nicht mehr viel. „Er hat mir mit leichten Fehlern Breaks gechenkt und ich bin auch lockerer geworden“, sagte Dominik Böhler, der sich Satz zwei und drei mit 6:4 und klar mit 6:1 holte und nun innerhalb einer Woche sein zweites ITF-Halbfinale erreichte und seine zuletzt starke Form bestätigte. Enrique Lopez-Perez war schwer enttäuscht. „Normalerweise hätte ich gegen ihn gewinnen müssen, aber er hat sehr gut gespielt“, so der Unterlegene. Coach Victor Recio sah es klarer: „Das war ganz schrecklich.“ Andererseits spielt Dominik Böhler zurzeit wohl sein bestes Tennis.
Im Halbfinale trifft Böhler nun auf den Esten Jurgen Zopp (ATP 480). Der 29-Jährige gewann gegen den Belgier Christopher Heyman mit 2:6, 6:3, 6:3 und spielte seine Routine aus. Zopp stand vor sieben Jahren schon einmal auf Platz 71 der Weltrangliste. Die Nummer zwei aus Estland ist der Spieler mit den meisten Daviscup-Einsätzen für sein Land und wird für seinen jungen Gegner noch einmal eine weitere Steigerung sein.
Ziemlich platt war der Weinheimer Elmar Ejupovic nach seiner 1:6, 5:7-Niederlage gegen den Topgesetzten Jeremy Jahn. Ganz knapp am Hauptfeld-Cut gescheitert, kämpfte er sich durch die Qualifikation bis ins Viertelfinale. „Acht Matches im Einzel und Doppel zehren ganz schön“, sagt der 23-Jährige, der bei Helmut Lütti trainiert, der schon Spieler wie den ersten Sieger des Warsteiner Grand Prix 1987 in Kassel, Wolfgang Popp, Ex-Daviscup-Teamchef Patrik Kühnen und den Wilhelmshöhe Open-Sieger von 2005, Denis Gremelmayr, geformt hat. „Ich habe schon am Morgen gemerkt, dass der Akku leer ist“, so Elmar Ejupovic. Jetzt kommt der Bart ab.
Das Halbfinale komplettiert der Koblenzer Jan Choinski. Der 21-Jährige erledigte gestern Abend seine Aufgabe gegen den Österreicher Gibril Diarra beim 6:1, 6:4 ohne größere Probleme. Die letzten Wochen sind für ihn gut gelaufen, das soll nun auch in Kassel so weitergehen.

Im Doppelfinale am Samstag stehen Maximilian Neuchrist und David Pichler. Die an Nummer zwei positionierten Österreicher setzten sich gegen Lukas Rüpke (Bremen) und Elmar Ejupovic (Weinheim) nach Match-Tie-Break mit 7:6, 4.6 und 10:6 durch. Neuchrist geht als Titelverteidiger ins Endspiel der Wilhelmshöhe Open. Im letzten Jahr gewann er an der Seite von David Pel die Doppel-Konkurrenz. Mit seinem 21-jährigen Partner David Pichler hat er Ende letzten Jahres in Israel das erste Mal zusammengespielt - und prompt gewannen sie das Turnier. In diesem Jahr standen die Schützlinge des Niederländers Michiel Schapers, zweimaliger Viertelfinalist bei den Australien Open, der in seiner aktiven Zeit Platz 25 in der Welt erreichte, mehrfach in Viertel- und Halbfinale oder Endspiel. Michie Schapers betreut sie auch in Kassel. Für „Maxi“ ist es ein besonderes Finale: Er feiert am Samstag seinen 26. Geburtstag.
Im Finale treffen sie auf Mats Moraing (Mülheim) und Tom Schönenberg (Essen). Diese profitierten dabei von der Aufgabe ihrer Gegner. Bei Jeremy Jahn machte sich eine alte Fußverletzung wieder bemerkbar. An der Seite seines Haller Mannschaftskameraden Enrique Lopez-Perez konnte er das Doppel nach mit 7:6 gewonnenem ersten Satz nicht zu Ende spielen und hofft, bis zum Einzel-Halbfinale wieder fit zu sein. „So wollten wir eigentlich nicht gewinnen“, sagte Tom Schönenberg. Mats Moraing folgt seinem Onkel und Trainer Peter Moraing: Der stand 1992 in Kassel im Einzelfinale des Warsteiner Grand Prix.
Die Einzel-Halbfinale am Samstag beginnen an der Burgfeldstr. um 12 Uhr, anschließend wird das Doppel-Finale gespielt.

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