20.07.2017

Wild Card-Youngster Böhler überrascht

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Elmar Ejupovic (vorne) steht mit Lukas Rüpke im Doppel-Halbfinale. Im Einzel hat der Qualifikant das Viertelfinale erreicht.  Foto: mikü

Mutter Elke strahlte und freute sich mächtig für ihren Sohn. Dominik Böhler sorgte gestern für eine der Überraschungen des Achtelfinales.
Der 21-Jährige Stuttgarter (ATP 823) gewann gegen den an Nummer sechs gesetzten Sebastian Fanselow, der in der Weltrangliste fast 500 Plätze vor ihm rangiert, mit 6:4, 2:6, 6:4. Fanselow, sonst eher besonnen, zertrümmerte zwischendurch sogar seinen Schläger. „Es war schon eine Überraschung“, gestand Dominik Böhler, der dennoch nicht ganz ohne Ambitionen ins Match gegangen war. In Trier stand er jüngst im Halbfinale, Kassel ist bereits das dritte Viertelfinale in den letzten Wochen. „Hier ist das Feld“, sagt Dominik, „aber deutlich stärker“. Die Erfolge der letzten Wochen haben aber auch ihn gestärkt. DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard ist das nicht entgangen und so bekam Dominik für die Wilhelmshöhe Open eine Wild Card des DTB. „Darüber habe ich mich sehr gefreut“, so der Schwabe, dessen Vater Oliver auch Tennisspieler war und ihn trainiert.

Beim Württembergischen Tennisverband und dem Deutschen Meister von 1988, Hans-Dieter „Fidi“ Beutel, ist er in guten Händen. Der Sieg gegen Sebastian Fanselow gibt ihm jetzt noch mehr Vertrauen. Im nächsten Match allerdings wartet mit dem an Nummer zwei gesetzten Spanier Enrique Lopez-Perez (ATP 250), der gegen Lukas Rüpke (Bremen, ATP 802) einmal mehr seine Klasse demonstrierte. Irgendwann will Dominik unter den besten 100 stehen. Mutter Elke, die am Abend wieder nach Stuttgart zurückreisen musste, gab zuvor ein Versprechen: Falls Dominik das Finale erreichen sollte, kommt sie auf jeden Fall wieder nach Kassel.

Der Donnerstag war der Tag des Favoritensterbens bei den Wilhelmshöhe Open. Von den acht Gesetzten sind nur noch die beiden Topgesetzten Jeremy Jahn und Enrique Lopez-Perez im Rennen. Jahn musste allerdings mächtig kämpfen, fluchen, Bälle ins Nirwana schießen und Schläger himmeln, ehe sein 6:2, 3:6, 7:6-Erfolg gegen den Österreicher Maximilian Neuchrist feststand. Die geballte Faust und der Jubelschrei zeigten, wie erlöst der Münchener war. Qualifikant Elmar Ejupovic (Mannheim) setzte seinen Siegeszug auch gegen den an fünf gesetzten Franzosen Maxime Chazal fort. Der 23-Jährige beeindruckte beim 7:5, 6:4 erneut und hat bereits viele Fans in Kassel. Die Nummer vier des Sets, Mats Moraing (Mülheim), verabschiedete sich mit einer glatten 1:6, 1:6-Niederlage gegen den Belgier Christopher Heyman aus der Einzel-Konkurrenz. Und auch für Julian Lenz (Grünberg) ist das Turnier bereits beendet. Der Vorjahresfinalist verlor gegen Youngster Jan Choinski (Koblenz) mit 7:5, 6:7 und einem glatten 0:6 im dritten Satz. Jurgen Zopp (Estland) war einer der wenigen Favoriten, die sich durchsetzten. Er gewann gegen den jungen Berliner Kai Wehnelt mit 6:1, 6:1.

Neben dem Viertelfinale im Einzel erreichte Elmar Ejupovic an der Seite von Lukas Rüpke das Halbfinale im Doppel. Das Duo besiegte die an vier gesetzten Maxime Chazal (Frankreich) und Tomas Lipovsek-Puches (Argentinien) mit 6:3, 7:5. Auch Mats Moraing und Tom Schönenberg stehen nach ihrem 7:6, 6:4-Erfolg gegen die an drei gesetzten Franco Agamenone (Argentinien) und Daniel Dutra da Silva (Brasilien) in der Vorschlussrunde. Vorjahres-Doppelfinalist Maximilian Neuchrist schaffte mit seinem neuen Partner und österreichischen Landsmann David Pichler pünktlich zum Beginn der Player‘s and Sponsor‘s Night mit dem 6:1, 6:1 über die Australier David Casey und Nicholas Williams ebenfalls den Einzug ins Halbfinale.

Am Freitag beginnen die Viertelfinale im Einzel und die Halbfinale im Doppel an der Burgfeldstr. um 13 Uhr.

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