18.07.2017

Trotz Niederlage viel Lob für Youngster Niklas Schell

NiklasSchellWeb

Starker Auftritt trotz Niederlage: Niklas Schell.   Foto: Dieter Schachtschneider

Das Kompliment kam vom Gegner. „Er hat sehr gut gespielt, es war sehr hart“, sagte Enrique Lopez-Perez, nachdem ihm der junge Niklas Schell alles abverlangt hatte.
Vor ein paar Tagen stand der 26-jährige Spanier, Nummer zwei der Setzliste bei den Wilhemshöhe Open, noch in Wimbledon in der Qualifikation auf dem Platz, jetzt auf dem Center Court in Kassel. Und staunte nicht schlecht über seinen Kontrahenten. Niklas Schell, gerade mal 18 Jahre alt, forderte die Nummer 271 der Welt zweimal in den Tie Break. Und zweimal hatte es der Wiesbadener in den Tie Breaks selbst in der Hand. Im ersten Satz führte er mit 4:1, im zweiten mit 6:4. Dann allerdings streute der Madrilene einen fantastischen Longline-Return, mit dem Niklas nicht mehr gerechnet hatte.
„Er hat perfekt gespielt“, erkannte der Youngster nach dem über zweieinhalb Stunden dauernden Match neidlos an.
Niklas Schell, mit einer Wild Card des Hessischen Tennis-Verbandes im Feld, wurde von den Zuschauern mit viel Beifall verabschiedet. Seine couragierte Vorstellung macht ihm Mut für die Zukunft, sagt er. Nicht immer lief es in den letzten Jahren für den zweifachen Deutschen Jugendmeister rund. Verletzung, ein Intermezzo in der Alexander Waske Tennis Academy. Inzwischen hat er aber die Kurve gekriegt. Auch dank Thomas Kilbert. Beim Geschäftsführer des Hessischen Tennis-Verbandes trainiert Niklas seit einiger Zeit. „Es war anfangs sehr hart“, erzählt Niklas, „aber die Arbeit mit Thomas ist sehr gut.“ Die 6:7, 6:7-Niederlage gegen Enrique Lopez-Perez tat zwar wehr, weil er sehr nah dran war, aber daraus zieht er nun auch das Positive: „Ich habe gesehen, dass ich mithalten kann.“
Niklas Schell gehört auch zum Talent-Team des Deutschen Tennis-Bundes, Trainer Peter Pfannkuch hat ihn immer im Blick. Die Junioren-Turniere sind nun passé, bald sollen die Weltranglisten-Punkte eingefahren werden. Die gab es in Kassel noch nicht, aber immerhin 260 Dollar für die erste Runde.

Eigentlich saß Kai Wehnelt schon im Flixbus Richtung Berlin zum gestrigen Geburtstag seines Vaters. Dann kam der Anruf vom Hessischen Tennis-Verband und die Wild Card für die Wilhelmshöhe Open. Für den 21-Jährigen, der gerade das Collge-Studium in den USA beendet hat, eine tolle Chance. Und die nutzte er gegen den an acht gesetzten Österreicher David Pichler (ATP 415). „Ich glaube, ich habe sehr gut gespielt, vor allem zu Beginn des zweiten Satzes“, so Kai, der sich auch von einer Handverletzung des Gegners nicht irritieren ließ. Die Überraschung beim 5:7, 6:0, 6:1-Sieg war perfekt. Erster Gratulant: der Papa. Für ihn war es das schönste Geschenk.

Der Favorit machte es relativ schnell. Der an Nummer fünf gestzete Franzose Maxime Chazal (ATP 335) ließ dem Brasilianer Fernando Romboli (ATP 457) beim 6:1, 6:4-Erfolg kaum eine Chance und beeindruckte bereits mit feinstem Tennis. Für die Nummer drei der Setzliste, Caio Zampieri aus Brasilien (ATP 331), ist das Turnier nach der glatten 1:6, 1:6-Niederlage gegen seinen 140 Plätze tiefer eingestuften Landsmann Daniel Dutra da Silva dagegegen schon beendet.
Der Bremer Lukas Rüpke (ATP 802) gewann das Qualifikanten-Duell gegen den Luxemburger Christophe Tholl deutlich mit 6:1, 6:0. Im zweiten Match zweier Spieler aus der Quali machte Elmar Ejupovic (ATP 691) kurzen Prozess mit dem Serben Pavle Daljev (6:2, 6:2), im deutschen Wild Card-Match setzte sich Dominik Böhler (ATP 823) gegen Adrian Ötzbach (ATP 1878) erwartungsgemäß mit 6:3, 6:3 durch.

Am Mittwoch wird an der Burgfeldstraße ab 12 Uhr gespielt, unter anderem mit dem Duell der Tenis Riesen Louis Weßels gegen Mats Moriang und dem ersten Auftritt von Vorjahresfialist Julian Lenz gegen Matthew Dellavedova (Australien).

Joomla templates by a4joomla