Aktuell 2015 07 16 m-01
16.07.2015
Anschauungsunterricht auf hohem Niveau
Kevin Krawietz machte es wieder spannend und schließlich war er wie schon gegen Aleksandar Lazov in Runde eins der Glücklichere. Über zweieinhalb Stunden boten der Coburger Kevin Krawietz und Qualifikant Leon Schütt aus Itzehoe den nordhessischen Fans auf der prall gefüllten Tribüne eine starke Performance im Achtelfinale der Wilhelmshöhe Open. Der 21-jährige Schütt machte es dem zwei Jahre älteren Wilhelmshöhe Open-Finalist von 2011 drei Sätze lang schwer, bevor Krawietz mit 7:5, 3:6, 7:5 das bessere Ende für sich hatte. Im Viertelfinale trifft er nun auf den Russen Anton Zaitcev, der sich nach dem 7:5, 3:6, 7:5-Erfolg gegen den 19-jährigen B-Kader-Spieler Jan Choinski weiter gegen die deutsche Übermacht im unteren Tableau stemmt.
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Foto: Der Russe Anton Zaitcev stemmt sich gegen die „Jungen Wilden“ in der zweiten Tableau-Hälfte. (Foto: Dieter Schachtschneider/WO.)
Am Abend, als die Unterstützer des höchstdotierten deutschen ITF-Future-Turniers, schon bei der "Player's & Sponsor's Night" auf das Buffet von Event-Gastronom "Der Grischäfer" warteten zog auch Titelverteidiger Peter Torebko mit einem 6:1, 7:6 über den jungen Johannes Härteis ins Viertelfinale ein.
„Es sind sehr gute Spiele“, analysierte Pauline Greta Bruns gestern. Die Zehnjährige aus der U 12 von TuSpo Ziegenhain hatte viel Spaß bei den Achtelfinals der Wilhelmshöhe Open. Gemeinsam mit den anderen Talenten aus dem nordhessischen Bezirkskader, Bezirkstrainer Thomas Rachow und dem neuen Bezirksjugendwart Klaus-Dieter Stondzik besuchte sie das ITF-Future-Turnier. Anschauungsunterricht für den nordhessischen Tennisnachwuchs, eine gute Idee. Aber „nur“ zusehen galt nicht: Thomas Rachow, der den Kader gemeinsam mit Manfred Jungnitsch betreut, hatte auch Aufgaben für die Kids. Wie bewegen sich die Spieler beim Aufschlag, beim Return, feuern sie sich an? „Sie springen beim Aufschlag nach vorne, der Returnspieler ist in Lauerstellung“, so Pauline Greta. Das tolle Match zwischen Leon Schütt und Kevin Krawietz war für sie eine sehr gute Lehrstunde. „Das macht Spaß“, sagte sie. Pauline Greta trainiert selbst schon viermal in der Woche, zweimal wöchentlich mit den Bezirkstrainern. „Für die Kaderspieler ist das sehr interessant, dass sie hier Spieler wie Benny Henning oder Julian Lenz sehen, die sich ja selbst über unsere Kader noch vorne gespielt haben“, sagt Thomas Rachow. „Das motiviert sie und macht alles greifbarer.“
Der angesprochene Julian Lenz (Gleissen) schaffte den Sprung ins Viertelfinale und bestätigte seinen bisher guten Eindruck. Allerdings war Qualifikant Andrei Plotnyi aus Russland zumindest in den beiden ersten Sätzen ein harter Brocken. Den ersten Satz gab Lenz im Tie Break ab, mit 7:5 und 6:3 drehte er dann das Match aber noch. Als Erster war zuvor Maximilian Marterer in die Runde der letzten Acht eingezogen. Qualifikant Lukas Rüpke hatte gegen 20-Jährigen beim glatten 6:1, 6:1 keine Chance, auch wenn Vater Peter am Morgen noch eigens aus Bremen angereist war. Für Saarland Open-Sieger Sebastian Fanselow gibt es keine Fortsetzung des Turniererfolgs. Dusan Lojda (Tschechien), Wilhelmshöhe Open-Sieger 2011, stoppte den Essener mit einem souveränen 6:2, 6:1 und steht zum dritten Mal im Viertelfinale der WO. Dagegen kann sich Fanselows Endspielgegner in Saarlouis vom letzten Sonntag nach einem 6:4, 3.6, 6:3-Sieg gegen den Inder N. Vinjay Sundar Prashanth weiter Hoffnung machen, ebenso wie die Nummer eins der Setzliste, Oriol Roca Batalla aus Spanien (6:3, 6:4 gegen den Brasilianer Francisco Neis). Im Doppel wurde bereits der erste Final-Teilnehmer ermittelt. Adam Hubble (Australien), 2012 Sieger an der Seite von Jose Statham, und Sander Arends (Niederlande) erreichten dies nach ihrem Sieg gegen die spanische Formation Oscar Burrieza-Lopez/Javier Marti (6:4, 6:4).